Kardan (Kardanwelle) für Ihr Fahrzeug

Kardan (Kardanwelle) für Top Modelle
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Gibt Kraft an die Hinterräder: Die Kardanwelle
Die Kardanwelle ist ein wichtiges Bauteil von Allradfahrzeugen und Fahrzeugen mit Heckantrieb. Sie überträgt das Drehmoment vom Motor an die Hinterräder. Defekte an ihr sind relativ einfach zu beheben. Die Kardanwelle wird auch Gelenkwelle genannt, da sie in ihrer Mitte ein Kreuzgelenk besitzt.
Die Kraft auf die Hinterräder bringen
Der Motor eines Autos ist bei den meisten Fahrzeugen an der Front untergebracht. Dies hat praktische und historische Gründe. Der Antrieb kann aber dennoch über die Hinterräder erfolgen. Das hat einige Vorteile:
- Sportlicheres Fahren durch spürbaren "Kick down".
- Einfachere Mechanik: Der Antrieb muss nicht in die Lenkmechanik integriert werden.
- Vorteile bei Geradeausfahrt.
- Ideale Gewichtsverteilung bei Transaxle-Bauweise.
Bei der Transaxle-Bauweise ist das Schalt- oder Automatikgetriebe ebenfalls im Heck untergebracht. Das verbessert die Gewichtverteilung des Autos. Vorder- und Hinterachse werden so gleichmäßig belastet, was der Fahrdynamik zu Gute kommt. Der Heckantrieb hat jedoch auch Nachteile. Vor allem neigt er bei rutschiger Straße zum ausbrechen. Der Weg des Drehmoments führt vom Motor an die Hinterachse grundsätzlich über eine Kardanwelle.
Aufbau und Funktionsweise der Kardanwelle
Die Kardanwelle verbindet den Motor mit der Hinterachse. Das Drehmoment wird im Motor erzeugt und an das Differenzialgetriebe an der Hinterachse weiter geleitet. Da die Hinterachse aber gefedert ist, muss die Kardanwelle die Auf- und Abbewegungen abfangen bzw. ausgleichen können. Deshalb ist in ihrer Mitte das sogenannte "Kreuzgelenk angebracht. Dieses Gelenk ist tatsächlich ein kleines Kreuz mit vier gleich langen Armen. Die Arme sind abgerundet und mit einem Nadellager umschlossen. Das Kreuzgelenk kann so die drehende Kardanwelle federnd lagern. An den Anschlüssen zu den Getrieben besitzt die Kardanwelle eine Zahnung. Sie wird mit einer Flanschlpatte an das Motorgetriebe und an das Differenzialgetriebe angeschlossen.
Defekte an der Gelenkwelle
Die Kardanwelle ist an sich ein sehr robustes Bauteil, das eine lange Lebensdauer hat. Sie hat zwei kleinere Verschleißpunkte, die sich aber recht einfach reparieren lassen. An der Seite zum Motor hin hat die Kardanwelle eine sogenannte "Hardyscheibe". Dies ist eine dicke Gummischeibe, welche das wechselnde Drehmoment des Motors abdämpft. Wenn diese Gummischeibe mit der Zeit porös und hart wird, kann sie diese Dämpferfunktion nicht mehr gut übernehmen. Der Fahrer bemerkt dies vor allem beim Gangwechsel. Im schlimmsten Fall kann die Hardyscheibe von der Gelenkwelle abreißen. Dann bleibt das Auto stehen. Die Lager am Kreuzgelenk haben nur eine begrenzte Lebensdauer. Sie sind aus Platz- und Gewichtsgründen als Nadellager ausgelegt. Um sie zu tauschen muss die gesamte Kardanwelle ausgebaut werden. Das ist aber in der Regel weit weniger problematisch als man denkt. Der Fahrer bemerkt die ausfallenden Lager an einem lauten Quietschen und Poltern. Vor allem, wenn die Lager schon Spiel haben, ist das Poltern aus der Welle kaum zu überhören.
Reparatur der Kardanwelle
Um die Gelenkwelle zu reparieren muss man sie ausbauen. Dazu werden die Flanschplatten am Differenzial und am Motor bzw. Getriebe gelöst und nach hinten geschoben. Aber Vorsicht: Vorher lässt man an beiden Stellen das Öl ab, sonst hat man eine schöne Sauerei in der Werkstatt. Das Getriebeöl für Differenzial und Antrieb kann bei der Gelegenheit gleich gewechselt werden. Einmal ausgebaut, lässt sich die Gelenkwelle recht einfach zerlegen. Sie sollte, vor allem am Kreuzgelenk, auf Haarrisse untersucht werden. Das ist zwar ein recht seltener Defekt, kommt aber gelegentlich durchaus vor. Meistens genügt zur Überholung der Gelenkwelle aber der Austausch von Hardyscheibe und Kreuzgelenklagern. Die Lager werden vor dem Einbau gut eingefettet. Beim Zusammenbau der Welle und ihrem Einbau müssen die vorgeschriebenen Drehmomente unbedingt beachtet werden. Sonst kann es sein dass sich die Schrauben lösen oder die Welle schnell wieder ausfällt. Beim Einbau der Flanschlpatten werden natürlich die Dichtungen gewechselt und frisches Öl eingefüllt. So hat man eine sauber überholte Kardanwelle, die wieder für viele tausend Kilometer ihren Dienst verrichten wird.
Kosten einer Kardanwelle
Die Kardanwelle selbst ist in den seltensten Fällen so defekt, dass sie komplett getauscht werden muss. Zur Reparatur gehören neben dem Austausch der Kreuzlager auch die beiden Haltelager, welche die Kardanwelle am Unterboden befestigen. Ein Reparatursatz ist erfreulich günstig: Ab 150 Euro kann man so seine Gelenkwelle wieder komplett durchreparieren.