Ein Schaden am Motor ist eine teure Sache. Das Triebwerk ist ein komplexes Gebilde. Es besteht aus hunderten von Teilen, die genau aufeinander abgestimmt sein müssen. Moderne Motoren halten hunderttausende von Kilometern. Die Voraussetzung ist eine gründliche und regelmäßige Wartung der Maschine. Lesen sie jetzt, was für den sicheren Betrieb eines Motors zu achten ist.
Was braucht der Motor?
Ein Motor braucht für seinen Betrieb sechs Dinge:
– Kraftstoff
– Zündstrom
– Luft
– Kühlung
– Schmierung
– Steuerung
Fällt von den ersten drei Dingen etwas aus, geht in der Regel nur der Motor aus. Diese Fehler lassen sich meistens recht einfach beheben. Sind jedoch die Kühlung, Schmierung oder Steuerung betroffen, droht die Zerstörung.
Gut geschmiert ist sicher gefahren
Die Schmierung eines Motors wird durch den Ölkreislauf hergestellt. Der Schmierstoff wird mit der Ölpumpe durch den ganzen Motor gepumpt. Dabei sorgt es bei allen beweglichen Teilen für einen reibungsarmen Gleitsitz. Die Metallflächen gleiten so beschädigungsfrei aneinander. Das ist vor allem bei den Lagern, den Zylindern, den Ventilen und den Wellen wichtig. Fällt die Schmierung aus, reiben die Metallflächen aneinander. Dann tragen sie gegenseitig Material ab. Die Bauteile laufen dann nicht mehr in der vorgesehenen Toleranz. Sie beginnen zu klemmen, zu schlagen und zu brechen. Eine gute Schmierung wird durch regelmäßige Öl- und Filterwechsel erreicht.
Außerdem muss stets auf Ölverluste geachtet werden. Undichtigkeiten sind sofort zu beheben. Sie sind nicht nur gefährlich für den Motor. Öltropfen sind auch eine große Belastung für die Umwelt. Neben der regelmäßigen Kontrolle des Ölstands muss auch der Öldruck beachtet werden. Die Ölpumpe fällt meist ohne Vorwarnung aus. Wenn die Ölkontrolleuchte angeht, ist der Öldruck zu niedrig. Wenn dann kein Ölleck festgestellt wird, ist die Ölpumpe meist die Ursache. Dies kann verhindert werden, wenn die Ölpumpe regelmäßig erneuert wird. Hierzu hat jedes Fahrzeug sein eigenes Wartungsintervall. Insgesamt sind Ölpumpen aber sehr dauerhafte Bauteile. Unter 150000 Kilometer Laufleistung haben sie in der Regel nicht.
Kühler Motor, gesunder Motor
Ein Motor braucht für den optimalen Betrieb eine ideale Temperatur. Metalle dehnen sich unter Wärmeeinfluss aus. Damit ein warmer Antrieb optimal läuft, sind seine Bauteile im kalten Zustand etwas zu locker. Erst mit dem Erreichen der Betriebstemperatur sitzt in einem Motor alles richtig. Wenn die Betriebstemperatur aber überschritten wird, dann dehnen sich die Bauteile zu weit aus. Dies hat den gleichen Effekt wie mangelhafte Schmierung: Die Bauteile beginnen damit, aneinander zu schleifen und zu klemmen. Wenn der Kolben im Zylinder klemmt, ist der Motor meistens zerstört. Motoren sind aber so aufgebaut, dass ihre innere Zerstörung als letztes passiert. Vorher brennt die Zylinderkopfdichtung durch.
Alternativ können vor einem Kolbenklemmer die Kühlschläuche platzen. Auch das Überdruckventil am Kühlerdeckel kann auslösen. Dann sollte das Fahrzeug sofort abgestellt werden. Ursachen für einen überhitzten Motor sind Leckagen am Kühlsystem oder defekte Kühler. Wenn Kühlmittel austritt, hat der Motor irgendwann zu wenig. Die Kühlleistung sinkt und die Motortemperatur steigt immer weiter an. Dies wird jedoch meistens durch eine starke Dampfentwicklung aus der Motorhaube rechtzeitig bemerkt. Ein Kühler kann ebenfalls undicht, verrostet oder verstopft sein. Dies wird durch eine permanent zu hohe Motortemperatur bemerkt.
Ein Blick auf den Kühler kann hier helfen: Sind die Lamellen bereits verrostet und fallen heraus, muss der Kühler schnellstmöglich getauscht werden. Ein Trick kann hier helfen, wenn die Umstände es nicht anders zulassen: Mit dem Ausbau des Thermostats wird der Motor permanent maximal gekühlt. Er erreicht damit zwar nicht seine optimale Betriebstemperatur. Jedoch ist eine Überhitzung dann unwahrscheinlicher. Diese Notlösung sollte jedoch nicht länger als ein paar Tage angewendet werden.
Mit einem getauschten Kühler und abgedichtetem Kühlsystem sollte die Überhitzung vom Motor aber abgewendet sein.
Die Kühlmittelpumpe ist bei allen Fahrzeugen ein Verschleißteil. Sie sitzt gut zugänglich an der Seite des Motors. Wenn sie ausfällt, macht sie sich durch ein Quietschen bemerkbar. Sie sollte dann umgehend getauscht werden. Andernfalls kann sie klemmen, was den Kühlmittelfluss unterbricht. Bei vielen Fahrzeugen dient die Kühlmittelpumpe zur Spannung des Zahnriemens. Sie wird beim Zahnriemenwechsel einfach mit ausgetauscht. Das verhindert, dass die Kühlmittelpumpe überaltert und für Probleme sorgen kann.
Triebwerk braucht Steuerung
Unter der Steuerung eines Motors versteht man die Synchronisierung seiner Wellen. Jeder Motor hat eine Kurbel- und eine Nockenwelle. Die Kurbelwelle nimmt die Kraft der Kolben auf. Die Nockenwelle öffnet und schließt die Ventile der Brennräume. Beide Wellen müssen sich in einem exakt synchronen Verhältnis zueinander bewegen. Wenn diese Synchronisierung nicht mehr stimmt, drohen Motorschäden. Die aufsteigenden Kolben können gegen die Ventile schlagen. Dann kann das Ventil krumm geschlagen werden. Der Kolben kann ebenfalls vom Ventil durchstoßen werden. Das ist ein kapitaler Motorschaden, der meist das Aus für das Fahrzeug bedeutet. Um dies zu reparieren, muss der Motor komplett zerlegt werden.
Die Steuerung wird an einem Motor durch zwei Systeme hergestellt. Diese sind:
Steuerkette
Zahnriemen
mit den dazu gehörigen Spannern.
Beide Bauteile haben die gleiche Funktion: Sie verbinden die Kurbelwelle und die Nockenwelle miteinander. Wenn sich die Kurbelwelle dreht, dreht die Nockenwelle automatisch mit. Wenn Zahnriemen oder Steuerkette abreißen, dreht sich die Kurbelwelle ein kurzes Stück weiter. Das hat dann die beschriebenen Folgeschäden.
Steuerketten halten normalerweise wesentlich länger als Zahnriemen. Moderne Zahnriemen sind jedoch ebenfalls sehr haltbar. Je nach Fahrzeug sind Wartungszyklen von 100.000 Kilometern möglich. Schäden durch diese Bauteile verhindert, wenn die Zyklen eingehalten werden. Zahnriemen reißen bei zu langem Betrieb unvermittelt ab. Steuerketten längen sich jedoch allmählich, bevor sie ganz abreißen. Dies wird durch einen unruhigen Motorlauf festgestellt. Zu einer Steuerkette gehört auch ein Spanner. Dieser drückt mit einer Kunststoffschiene gegen die Kette. Sie wird so auf Spannung gehalten. Auch der Spanner ist ein Verschleißteil, der turnusmäßig ausgetauscht werden muss.
Motor gut behandeln
Um einen Motor lange zu betreiben sollte man auf folgende Dinge achten:
1. Übertouriges Fahren vermeiden
2. Untertouriges Fahren vermeiden
3. Frostschutzmittel verwenden
4. Kraftstoff nicht verwechseln
5. Standschäden vermeiden
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