Es ist stets eine ärgerliche Sache, wenn das Auto seinen Dienst verweigert oder während der Fahrt einfach ausgeht. Doch wenn das Auto springt nicht an, ist das zunächst kein Grund zu Panik. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich nur um einen kleinen Defekt handelt, ist sehr hoch. Um die richtige Ursache zu finden, ist jedoch ein tiefes Verständnis von der Funktionsweise eines Autos notwendig. Lesen Sie in diesem Ratgeber alles darüber, was einen Ausfall des Fahrzeugs auslösen kann und wie man sich in einem solchen Fall hilft.
Was braucht ein Auto zum Fahren?
Ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor braucht zum Fahren sechs Dinge. Diese sind:
Kraftstoff: Benzin, Diesel oder Gas Steuerung: Zum Takten der beweglichen Teile Energie: Elektrischen Zündstrom und für die Betätigung des Anlassers Luft: Für die Gemischaufbereitung Öl: Zum Schmieren der beweglichen Teile Wasser: Zum Kühlen des Motors |
Fällt nur eines dieser Systeme aus, fällt auch der gesamte Motor aus. Je nach dem welches System betroffen ist, kann der Motor einfach wieder instand gesetzt werden oder ist nur mit sehr großem Aufwand wieder reparierbar.
Motor startet nicht mehr – Fehler am Kraftstoffsystem
Wenn ein Auto springt nicht an oder ausgeht, fällt der erste Verdacht auf die Kraftstoffversorgung. Wenn der Wagen orgelt aber nicht anspringen will, kann es sein, dass einfach kein Benzin mehr im Tank ist. Falls die Tankanzeige aber noch eine Restfüllmenge anzeigt, wird der Schwimmer im Tank hängen geblieben sein. Dies kann man prüfen, indem man einfach etwas Benzin nachtankt und noch einmal versucht, den Wagen anzulassen. Dabei braucht man ein wenig Geduld, da ein komplett leer gefahrenes Kraftstoffsystem sich erst einmal wieder selbst entlüften muss.
Falls der Tank sich ungewöhnlich schnell entleert, sollte auf Benzingeruch geachtet werden. Möglicherweise ist eine Kraftstoffleitung undicht. Schließlich kann auch die Benzinpumpe ausgefallen sein.
Fahrzeug streikt öfters – Fehler in der Steuerung
Steuerfehler beim Fahrzeug haben meistens fatale Folgen. Wenn der Zahnriemen oder die Steuerkette abreißt, geht der Motor sofort aus und springt auch nicht wieder an. Meist ist in diesem Fall der Motor von innen heraus stark beschädigt, so dass eine kostspielige Reparatur fällig ist. Dies prüft man, indem man in das Gehäuse von Zahnriemen oder Steuerkette hinein schaut. Sind die Steuerelemente lose, ist die Ursache gefunden. Die Reparatur ist nicht, den Riemen oder die Kette zu ersetzen. Der Motor muss in diesem Fall vollständig zerlegt werden.
PKW-Zündung springt nicht an – Fehler in der Stromversorgung
Die häufigste Ursache wenn das Auto springt nicht an ist ein Fehler in der Stromversorgung. Der elektrische Strom wird in der Lichtmaschine generiert, in der Batterie gespeichert und über die Zündspule und den Verteiler zu den Zündkerzen im Motorblock geleitet. Strom muss immer in Kreisen fließen. Ist der Stromkreis unterbrochen, findet keine Stromversorgung mehr statt. Eine Rückleitung zurück zur Lichtmaschine ist die Karosserie des Fahrzeugs. Deshalb müssen Lichtmaschine und Batterie auch immer geerdet sein, d.h. sie sind mit Kabeln an der Karosserie angeschlossen.
Lichtmaschine 24h Gratis-Versand!jetzt ab 61,00 €zum Shop ⇒ |
Zwischen diesem Anschlusskabel und der Karosserie kann es zu einer Korrosion kommen. Wird diese nicht erkannt, springt das Auto immer schlechter an, bis es irgendwann gar nicht mehr angehen will. Die Lösung für das Problem ist ganz einfach: Man schraubt die Massekabel ab, schleift sie blank und versieht sie mit Polfett. Anschließend werden sie wieder angeschraubt und das Problem ist behoben.
Die Zündspule transformiert den von der Lichtmaschine gelieferten 24 Volt Strom in 10.000 Volt starken Zündstrom hoch. Von der Zündspule verläuft ein Kabel zum Verteiler. Bei älteren Fahrzeugen kann es passieren, dass sich das Kabel im Verteiler losgerappelt hat. Dies ist die einfachste Ursache wenn das Auto springt nicht an: Einfach das Kabel zurück an seinen Platz stecken und die Fahrt kann weiter gehen. Ist der Stecker aber an seinem Platz, das Kabel schlägt beim Anlassen aber Funken, ist die Isolierung beschädigt. Das könnte ein Marderbiss sein. Als Sofortmaßnahme sollte das Zündkabel mit Isolierband umwickelt werden.
Wenn der Wagen dann anspringt, muss unbedingt der gesamte Motorraum auf weitere Marderbisse untersucht werden. Hat er einen Kühlwasserschlauch angenagt, droht ein kapitaler Motorschaden.
Ein mit der Stromversorgung in Zusammenhang stehendes Problem kann auch der Anlasser sein. Dieser besteht aus einem Elektromotor und einem elektromagnetisch betrieben Ausrücker. Der Anlasser kann in sich mit der Zeit verschleißen oder seine Anschlusskontakte können korrodieren. Ein defekter Anlasser macht sich durch ein schnarrendes Geräusch bemerkbar. Dann rückt der Elektromagnet das Getriebe vom Anlasser nicht mehr vollständig aus, während der Elektromotor es noch durchdreht. Mit etwas Glück kann man diesen Fehler beheben. Meist bleibt jedoch nur der Austausch. Wenn die Lichtmaschine ausfällt, wird die Batterie nicht mehr geladen. Dies wird in der Regel durch eine permanent leuchtende Anzeige am Armaturenbrett signalisiert. Wird das zu lange ignoriert, bekommt die Zündspule irgendwann keinen Zündstrom mehr. In diesem Fall muss zunächst die Batterie nachgeladen und anschließend die Lichtmaschine untersucht werden. Meist sind die Defekte am Generator ebenfalls nur sehr gering: Entweder ist der Antriebsriemen defekt oder die Schleifkohlen sind verbraucht. Beides lässt sich mit wenig Geld und ein paar Handgriffen wieder instand setzen.
Wagen plötzlich nicht mehr anspringt – Fehler in der Luftversorgung
Dass ein Auto wegen einer fehlerhaften Luftversorgung ausfällt ist selten, theoretisch aber denkbar. Wenn ein Fremdkörper im Ansaugtrakt steckt oder der Luftfilter vollkommen verschmutzt ist, dann bekommt der Motor nicht genug Sauerstoff für die Gemischaufbereitung. Meist kündigt sich dieser Fehler durch einen stark gestiegenen Kraftstoffverbrauch und einen heißen Motor an. Hier genügt es, einfach den Luftfilter zu wechseln und den Ansaugtrakt zu untersuchen, um das Auto wieder voll funktionsfähig zu machen.
Auto springt nicht an – Fehler in der Öl- und Wasserversorgung
Fällt die Versorgung mit Kühlwasser oder Schmierstoff aus, droht ein kapitaler Motorschaden. Der bekannte Kolbenfresser ist eine Folge des Mangels von einem dieser Stoffe. Tritt dieser Fehler auf, ist das Auto mit Hausmitteln nicht mehr instand zu setzen sondern benötigt eine gründliche Revision des Motors. Darum gilt: Sobald die Motorkontrollleuchte oder die Warnlampen für Kühlwasser oder Öldruck angehen, sofort den Motor aus stellen!
Vorgehensweise bei streikendem Motor
Mit dieser Checkliste kann man die Ursache für sein stehen gebliebenes Auto eingrenzen:
Ist das Auto während der Fahrt stehen geblieben? – Benzin alle – Zündkontakt defekt – Motorschaden |
Will das Auto anschließend nicht wieder anspringen? Anlasser Orgelt: Motorsteuerung OK, Benzin alle oder Zündkabel lose – Tankanzeige kontrollieren. – Wenn Tankanzeige leer: Nachtanken. – Wenn Tankanzeige ausreichend: Zündverkabelung kontrollieren. – Wenn Zündkabel lose: Zündstecker wieder zurück stecken. – Wenn Zündkabel beim Anlassen Funken schlagen: Isolation beschädigt. Mit Isolierband umwickeln und schnellstmöglich austauschen. – Wenn Zündkabel in Ordnung: Nachtanken. – Wenn trotz ausreichend Kraftstoff nicht anspringt: Auto anschieben. – Wenn Auto sich anschieben lässt: Lichtmaschine, Erdungskabel und Zündspule kontrollieren. – Wenn Auto nicht anschieben lässt: Zündkontakte kontrollieren. |
Zündspulen von besten Herstellernjetzt mit 35% RabattOnline bestellen ⇒ |
Anlasser orgelt nicht: Motorschaden, Motor blockiert |
Das Auto springt nicht an im kalten Zustand – Auto ist gänzlich tot, keine Lämpchen brennt oder brennt nur schwach: Batterie restlos entleert. Fremdstarten. (In diesem Fall muss die Batterie in der Regel ausgetauscht werden) – Anlasser orgelt beim Fremdstarten, Auto springt aber nicht an: Kraftstoffversorgung, Luftversorgung und Zündverkabelung prüfen. – Anlasser orgelt nicht: Anlasser defekt oder Motorschaden. Auto versuchen anzuschleppen (Achtung: Dieselfahrzeuge lassen sich im kalten Zustand nicht anschleppen!). – Auto springt trotz Anschleppen nicht an und Räder blockieren: Motorschaden, hoher Reparaturbedarf. |
Wenn all diese Maßnahmen nicht funktioniert haben, bleibt vor dem Weg in die Werkstatt nur noch eine Möglichkeit: Alle Sicherungen kontrollieren, vor allem bei Diesel-Fahrzeugen. Bei diesen kann die Vorglüh-Sicherung ausfallen. Ist auch hier alles in Ordnung, muss die Fachwerkstatt sich den Wagen ansehen.