Autogasanlage einbauen – das gibt es zu beachten!

Autogasanlage einbauen - das gibt es zu beachten!

Die Autogasanlage in einem Auto ist eine viel benannte Option, die Unterhaltskosten zu senken. Statt mit Benzin, wird das Auto mit Erdgas, dem sogenannten LPG, betrieben. Technisch hält sich der Aufwand in Grenzen und tatsächlich sind die Betriebskosten etwas geringer. Aber ob der Umbau wirklich sinnvoll ist, darüber soll dieser Text aufklären.

Unterschied zwischen Benzin und Autogas

Unterschied zwischen Benzin und AutogasBenzin ist ein Brennstoff, der bei normaler Temperatur und Luftdruck flüssig ist.

Damit es im Motor verbrannt werden kann, muss es zerstäubt werden. Früher war dazu der „Vergaser“ das verwendete Bauteil. Heute erledigt das die Einspritzanlage mit ihren Düsen.

was ist AutogasAutogas ist hingegen gasförmig, sobald es normalem Luftdruck ausgesetzt wird. Ein aufwändiges Zerstäuben ist deshalb nicht erforderlich.

Technisch ist das bereits der wesentliche Unterschied zwischen Benzin und Autogas. In der Umsetzung als alternativen Antrieb in Benzinfahrzeugen bringt das Autogas aber einige Herausforderungen mit. Es braucht:

– Einen druckfesten Tank
– Ein sicheres Betankungssystem
– Eine widerstandsfähige Zuleitung zum Brennraum
– und einige technische Details mehr.

Das macht die Umrüstung eines Fahrzeugs zu einer recht teuren Angelegenheit, die wohl überlegt sein muss.

Vorteile von einer Gasanlage

Vorteile von einer GasanlageDie Vorteile einer Gasanlage im Auto sind:

– Geringere Kosten für den Brennstoff
– Bessere und sauberere Verbrennung

Autogas kostet pro Liter in Etwa die Hälfte von Benzin. Es wird steuerlich noch bis ins Jahr 2022 begünstigt. Erdgas ist an sich wesentlich sauberer als Benzin. Dennoch gehört zum Einbau einer Gasanlage auch ein Filter, mit dem Fremdstoffe zurück gehalten werden. Aber man sollte von der Gasanlage im Auto keine Wunder erwarten.Kraftstoffteile für Ihr Auto günstig

Nachteile von einer Gasanlage

Nachteile von einer GasanlageEine Gasanlage hat folgende Nachteile:

– Hohe Einbaukosten
– Hohe Wartungskosten
– Viele gesetzliche Auflagen
– Begrenzte Reichweite
– Höherer Verbrauch
– Potentielle Gefahr bei Unfall, schlechter Wartung oder Einbaufehlern

Bei den Einbaukosten muss man, je nach Fahrzeug, mit 2500 bis 3000 Euro rechnen. Der Einbau dauert in einer Fachwerkstatt ca. 3 Tage. Deshalb sollte man in die Überlegungen für den Einbau einer Gasanlage auch die Kosten für einen Mietwagen mit einbeziehen.
Autogasanlage WartungsbedarfEine Gasanlage hat einen hohen Wartungsbedarf. Zwar wird sie alle zwei Jahre bei der Hauptuntersuchung kontrolliert. Jeder seriöse Hersteller empfiehlt aber die mindestens jährliche Überprüfung der Anlage.

Bei der Hauptuntersuchung wird die Gasanlage gesondert kontrolliert. Das verursacht Mehrkosten bei der HU von ca. 30 Euro. Der Vorteil ist aber, dass durch eine Gasanlage die Untersuchung der Abgasanlage in der Regel wesentlich einfacher bestanden wird.
Autogasanlage bei der Fachwerkstatt einbauen lassenBei Gasanlagen gelten strenge Bestimmungen rund um den Einbau und die verwendeten Bauteile. Darum kann nur dringend dazu geraten werden, die Gasanlage in Deutschland bei einer Fachwerkstatt einbauen zu lassen. Die berüchtigte „Gasanlage aus Polen“ führt in der Regel nur dazu, dass das Auto die nächste HU nicht besteht.

Die Reichweite ist bei reinem Gasbetrieb wesentlich geringer als beim Benzinbetrieb. Der Kraftstoffverbrauch ist indes aber höher.

Dies hat folgende Gründe:

– Verpflichtender Restdruck im Tank
– Befüllungslimit vom Tank
– Gewicht der Komponenten der Gasanlage

Der Tank einer Gasanlage darf aus gesetzlichen Gründen nie ganz entleert werden. Es muss immer ein Restdruck vorhanden sein. Dies hat sicherheitstechnische Gründe.

Außerdem kann man das Volumen eines Gastanks nicht vollständig ausnutzen. Es muss immer ein Leerraum bleiben, damit sich das Gas bei warmen Außentemperaturen ausdehnen kann. In Summe kann das dazu führen, dass ein Tank mit nominell 70 Litern Inhalt am Ende nur 40 Liter effektives Volumen besitzt. Das schränkt die Reichweite beim Gasbetrieb erheblich ein.
Gasanlage VerbrauchSchließlich wiegen Tank und alle anderen Komponenten der Gasanlage doch einiges. In Summe erhöht sich der Verbrauch um ca. 1-3 Liter, je nach Größe des Autos.

Schließlich sollte die potentielle Gefahr benannt werden, die von einer Gasanlage im Auto ausgeht. Es handelt sich immerhin um ein unter Druck stehendes System, das mit brennbarem bzw. explosivem Gas gefüllt ist.

Bei in Deutschland hergestellten und eingebauten Systemen ist diese Gefahr durch innovative Sicherheitstechnik minimiert. Bei ausländischen Billig-Systemen kann von Sicherheit jedoch nicht die Rede sein. Hier hat es in der Vergangenheit schon viele schlimme Unfälle gegeben.

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Genau kalkulieren

Da Erdgas etwa die Hälfte von Benzin kostet, kann sich der Einbau einer Gasanlage durchaus lohnen. Die Hersteller und Service-Stationen geben eine Kilometerleistung von etwa 45000 Kilometern an, ab der sich die Anlage amortisiert. Ab diesem Kilometerstand wird mit der Gasanlage praktisch Geld verdient. Das macht sie, trotz der vielen Bedenken, durchaus zu einer interessanten Investition.

Nicht schrecken lassen

Man sollte jedoch sich nicht von der wilden Gerüchteküche schrecken lassen, die es so rund um den Einbau der Gasanlage gibt. Das größte Vorurteil für diese Antriebsart ist, dass eine Gasanlage heißer verbrennen würde und dadurch die Ventile schädigt. Hier muss man sagen: Das ist blanker Unsinn. Eine zu heiße Verbrennung entsteht dann, wenn der Motor zu „mager“ läuft. Das geschieht, wenn zu viel Luft im Benzin-Luft-Gemisch ist. Wenn der Motor zu heiß verbrennt, dann hat dies meist einen technischen Defekt als Ursache.

Checkliste für den Einbau einer Gasanlage

Checkliste für den Einbau einer GasanlageUm eine Gasanlage einzubauen, kann folgende Checkliste hilfreich sein:

– Wie viele Kilometer werden im Jahr gefahren?
– Wird das Auto für Langstrecke, Kurzstrecke oder Mischbetrieb verwendet?
– Wie alt ist das Auto?

  • Gebrauchtwagen mit hoher KilometerleistungDa sich eine Gasanlage erst ab ca. 45000 Kilometern amortisiert, scheiden Gebrauchtwagen mit hoher Kilometerleistung aus. Es macht keinen Sinn, ein Auto mit einer Gasanlage auszustatten, das seine Amortisation-Grenze wahrscheinlich nicht mehr erreicht.
  • Eine Gasanlage schaltet sich erst zu, wenn der Motor auf Betriebstemperatur ist. Wenn das Auto also nur für kurze Strecken verwendet wird, hat man nicht viel von dem Umbau.
  • Wenn das Auto aber neu ist und für lange Stecken verwendet werden soll, dann ist die Investition in eine Gasanlage meist sehr sinnvoll. Aber bitte: Immer auf deutsche Qualität achten. Ideal ist der Einbau der Gasanlage bei dem Neuwagenhändler, bei dem das Auto gekauft wird. So hat man im Garantiefall am wenigsten Ärger mit den Zuständigkeiten.

Foto: PrinceOfLove, phive, Richard Peterson, nattanan726, Serghei Starus, Chadchawan thongsiri, Anukool Manoton, Westermak, Thiti Sukapan, zenstock / shutterstock.com

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