Hoher Ölverbrauch am Auto – Ursachen und Behebung

Hoher Ölverbrauch am Auto - Ursachen und Behebung

Verbrennungsmotoren benötigen aufgrund ihrer zahlreichen beweglichen Teile eine zuverlässige Schmierung. Reiben die Wellen, Lager und Hebel ungeschmiert aneinander, zerstören sie sich in kürzester Zeit gegenseitig. Deshalb ist mit einem Ölmangel an einem Auto nicht zu spaßen. Lesen Sie in diesem Artikel, wie sie bei einer hohen Ölverbrauch richtig handeln.

Ölminderung rechtzeitig erkennen

Ölminderung rechtzeitig erkennenEin gewisser Ölverbrauch lässt sich konstruktiv bei keinem Motor vollständig verhindern. Das Schmieröl für die Kurbelwelle und die Pleuellager drückt sich auch bei intakten Motoren geringfügig an den Kolbenringen vorbei. Sobald das Öl in den Brennraum gelangt ist, wird es beim nächsten Arbeitstakt mit verbrannt.

Fragen Sie daher bei Ihrem Autohändler nach, wie viel Ölverbrauch bei Ihrem Auto zulässig ist. Ein grober Richtwert ist 50 – 250 ml auf 1000 km. Sie stellen den Ölverbrauch an Ihrem Auto fest, indem Sie regelmäßig den Ölstand kontrollieren.

Dazu muss das Auto auf einer geraden Ebene stehen und der Motor sollte mindestens fünf Minuten abgestellt sein. Ist der Ölstand nahe bei der MIN-Markierung am sauberen Ölstab oder schon darunter, sollten Sie frisches Öl nachfüllen und den Verbrauch notieren.

Ölverlust oder Ölverbrauch?

Wenn Sie eine konstante Ölminderung an ihrem Auto feststellen, kann dies zwei Ursachen haben:

1. Ölverbrauch
2. Ölverlust

ÖlverbrauchVon einem Ölverbrauch spricht man, wenn das Öl in den Brennraum gelangt und mit verbrannt wird. Ein hoher Ölverbrauch deutet auf einen Motorschaden hin, dessen Reparatur mehr oder weniger aufwändig sein kann.
ÖlverlustBei einem Ölverlust tritt Öl aus dem Schmiersystem aus. Hier ist eine undichte Leitung, ein beschädigter Simmerring oder eine leckende Flachdichtung die Ursache.

Hierzu betrachten Sie ganz einfach die Unterseite Ihres Autos: Ist der Motor von unten ölverschmiert, tritt irgendwo Öl aus. Schäden dieser Art sind in der Regel deutlich günstiger zu beheben, als ein hoher Ölverbrauch. Schieben Sie es dennoch nicht auf die „lange Bank„: Ein Motor mit Ölverlust ist eine hohe Umweltbelastung und kann beim Auffallen ein empfindliches Bußgeld verursachen.

Was tun bei Ölverbrauch?

Ein Ölverbrauch wird durch eine „trockene“ Ölminderung – also dem Fehlen einer Leckage am Motor – und durch bläulichen Auspuffqualm festgestellt. Es ist keine gute Idee, das Auto mit ständigem Nachfüllen von Öl weiter zu betreiben: Das verbrannte Öl setzt die Abgasreinigungsanlage zu und verursacht dort massive Schäden.

Außerdem setzt sich ein beginnender Motorschaden immer weiter fort, bis das Auto auch bei vollem Ölstand irgendwann einfach „stirbt“. Typische Ursachen für hohen Ölverbrauch sind, aufsteigend vom Schweregrad der Reparatur, diese:

– falsch eingestellte Ventile
– defekte Entlüftung des Kurbelgehäuses
– verschlissene Ventilschaftdichtungen
– defekte Zylinderkopfdichtung
– verschlissene Kolbenringe

falsch eingestellte Ventile

  • Wenn die Ventile verstellt sind, läuft der Motor meist auch nicht richtig. Es ist dann ein „Klingeln“ zu hören. Hier kann die Werkstatt die Ventile mit wenigen Handgriffen wieder in Ordnung bringen.

defekte Entlüftung des Kurbelgehäuses

  • Die schnell rotierende Kurbelwelle erzeugt im Kurbelgehäuse einen hohen Druck. Wird dieser nicht abgeführt, drückt er das Motoröl an den Kolbenringen vorbei in den Brennraum. Deshalb hat ein Motor eine Entlüftung. Dies ist eigentlich nur ein einfacher Schlauch, der von dem Kurbelgehäuse hoch in den Ventildeckel führt. Ist dieser Schlauch aber verstopft oder abgeknickt, kann sich der Überdruck im Kurbelgehäuse bilden. Eine Gehäuseentlüftung ist meistens auch schnell und preiswert wiederinstandgesetzt.
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verschlissene Ventilschaftdichtungen

  • Ventilschaftdichtungen sind kleine Simmerringe, die um den Schaft der Ventile sitzen. Sie dichten den Ventiltrieb gegen den Brennraum ab. Ventilschaftdichtungen sind Verschleißteile. Ihr Wechsel ist nicht ganz einfach und sollte in einer Fachwerkstatt durchgeführt werden. Mit der richtigen Ausstattung ist diese Reparatur aber recht schnell erledigt. Über ein Spezialventil, einer umgebauten Zündkerze, wird Luftdruck in den Brennraum geleitet. Dieser Druck hält die Ventile in Position. So kann die Ventilschaftdichtung ohne das Abnehmen des Zylinderkopfs getauscht werden.

defekte Zylinderkopfdichtung

  • Die Zylinderkopfdichtung dichtet den Brennraum des Motors gegen den Kühlmittelkreislauf und den Schmiermittelkreislauf ab. Bei einer beschädigten Kopfdichtung entsteht eine Verbindung zwischen diesen Kreisläufen oder nach außen. Ein untrügliches Zeichen für eine beschädigte Kopfdichtung ist deshalb weißer Schaum im Ölkreislauf oder schwarzes Öl im Kühlmittel. Hier hilft nur das Abnehmen des Zylinderkopfes und die Erneuerung der Dichtung. Dies ist eine recht aufwändige Sache, gehört aber noch zu den Reparaturen, die im Laufe eines Autolebens vorkommen können.

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verschlissene Kolbenringe

  • Verschlissene Kolbenringe sind schließlich der „worst case“ bei einem hohen Ölverbrauch. Bei diesem Schadensbild ist immer damit zu rechnen, dass sich der Motor über einen Kolbenfresser in kurzer Zeit selbst zerstört. Es ist zwar möglich die Kolbenringe zu tauschen. Jedoch ist die Reparatur damit in der Regel nicht ausreichend. Die Zylinderwände müssen ebenfalls neu geschliffen und gehöhnt werden, damit die Zylinder wieder ihre volle Kompression erhalten. Defekte Kolbenringe sind daher eher ein Fall für eine komplette Motorinstandsetzung. Immerhin befindet sich der Motor nach dieser Revision wieder praktisch im Neuzustand.

Hohem Ölverbrauch vorbeugen

Hohem Ölverbrauch vorbeugenAnstatt erst zu handeln, wenn es zu spät ist, können Sie durch einfache Maßnahmen die Lebensdauer ihres Motors erhöhen und einem hohen Ölverbrauch vorbeugen.

1. Halten Sie die Wechselintervalle des Schmieröls und des Filters ein und verwenden Sie ausschließlich der empfohlenen Fabrikate.

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2. Fahren Sie nicht zu hochtourig oder zu untertourig. Führen Sie ab 100.000 km alle 2 Jahre eine Ölanalyse durch.

3. Lassen Sie den Motor alle 2 Jahre professionell spülen. So können Sie problemlos die 200.000 oder sogar 300.000 km Marke erreichen.

Foto: Roman Zaiets, Bjoern Wylezich, Nor Gal, dreamnikon, Denis Torkhov, Apple’s Eyes Studio, ARTPROXIMO, COZ, Mr.Music, hedgehog94 / shutterstock.com

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