Ladungssicherung ist lebenswichtig – Mit wenigen Handgriffen zur sicheren Ladung!

Ladungssicherung ist lebenswichtig - Mit wenigen Handgriffen zur sicheren Ladung!

Die Unfallstatistiken sprechen für sich: Noch heute werden, trotz aller Gesetze und Mitteln, immer noch bis zu 20% aller Unfälle auf mangelhafte Ladungssicherung zurückgeführt. Mit ein wenig Wissen und Verantwortungsgefühl lässt sich aber jede Ladung sicher verstauen. Lesen Sie in diesem Überblick über die Grundlagen, die Rechtslage und die besten Mittel zum sicheren Verstauen von Transportgütern.

Massen sind träge

Kraft ist Masse mal Beschleunigung. Einmal in Bewegung gesetzt, bleibt eine bewegte Masse ihrer Richtung treu. Um sie aus der Bewegungsrichtung zu bringen, sind hohe Kräfte notwendig. Dagegen wird sich die Masse aber mit ebenso hohen Gegenkräften wehren. Um dennoch eine Masse dynamisch durch mehrere Richtungswechsel bewegen zu können, ist deshalb ein hoher Aufwand nötig.

Der Weg der Kraft im Gütertransport

Ladungssicherung beim GütertransportDies wird deutlich, wenn man sich die Bewegungen einer Ladung während des Transports genau ansieht: Beim Beschleunigen aus dem Stand sinkt das Fahrzeug am Heck leicht ein – die aufsitzende Ladung übt eine Gegenkraft zur Bewegungsrichtung aus und zerrt in die andere Richtung. Bei der Fahrt um eine Kurve neigt sich der Transporter nach außen – die Masse will geradeaus weiter fahren und zerrt in die Richtung aus welcher der Transporter gekommen ist. Beim Bremsen sinkt der Transporter wiederum an der Vorderachse ein – die Last will die eingeschlagene Richtung fortsetzen und wirkt deshalb auf das vordere Fahrwerk.

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Im Innern des Transporters geschieht aber noch viel mehr: Die Spanngurte, Netze, Gebinde, Bolzen und alles, was sonst noch zur Ladungssicherung eingesetzt wurde, nehmen die unerwünschten Bewegungen der Fracht auf und führen sie sicher an das Fahrwerk des Transporters ab. Das ist jedenfalls der Idealfall. In der Praxis wird die Ladungssicherung jedoch häufig sträflich vernachlässigt.

Klappe zu – alles sicher? Falsch!

ausreichend LadungssicherungViele Transporteure verfahren nach dem Prinzip: Einem Koffer kann ja nichts passieren. Die Ware kann durch die geschlossenen Außenwände niemals von der Ladefläche fallen, also ist ausreichend Ladungssicherung vorhanden. Doch das stimmt nicht. Umher rutschende Ladung kann im Laderaum zu gefährlichen Situationen führen. Dazu zählen:

– Schleudern und Ausbrechen
– Überschläge
– Durchschlagen von Außenwänden
– Durchbrechen von Türen
– Eindrücken des Fahrerhauses bei Vollbremsungen

Ganz abgesehen davon: Nicht gesicherte Ladung nimmt in einem geschlossenem Kasten mit Sicherheit Schaden. Es ist daher unverzichtbar, dass ein Transportgut grundsätzlich im Laderaum sicher verzurrt und verstaut wird.

Immer passend zum Transportgut

Die Wahl der Ladungssicherung hängt immer direkt mit dem Transportgut zusammen. Man unterscheidet zwischen:

– Flüssigkeiten
– Schüttgut
– Stückgut
– empfindlicher Ladung

  • Flüssigkeiten bei der LadungssicherungFlüssigkeiten werden in großen Mengen idealerweise in Tankwagen transportiert. Seitens der Ladungssicherung sind sie am einfachsten zu handhaben. Jedoch ist das Fahren mit einem Großtank stets eine besondere Herausforderung. Das gilt vor allem dann, wenn die Tanks nicht ganz gefüllt sind. Die hin- und her schwappende Flüssigkeit kann besonders bei schnellen Kurvenfahrten gefährlich werden.
  • Schüttgut bei der LadungssicherungDeutlich besser im Handling ist dagegen das Schüttgut. Eine lose, trockene Masse erzeugt immer große Reibungskräfte im Innern. Ob Sand, Granulat, Splitt, Schrott oder Schrauben – die einzelnen Teile verkeilen sich immer ineinander und verhindern so ein Schwappen wie bei Flüssigkeiten. Dennoch kann auch Schüttgut bei zu schnellen Lastwechseln in Bewegung geraten. Dann wird das Fahren mit trockener Masse zu einem Problem: Anders als Flüssigkeiten, gleicht sich das Schüttgut nicht so schnell wieder aus. Im schlimmsten Fall kann so der Transporter aus der Balance geraten und umkippen.
  • Stückgut bei der LadungssicherungStückgut ist alles, was sich auf Paletten, in Kartons oder lose auf einer Ladefläche bzw. einem Laderaum verstauen lässt. Bei Stückgut ist in jedem Fall eine geeignete Ladungssicherung erforderlich. Das gilt besonders für empfindliche Ladung. Hierfür gibt es inzwischen Zahlreiche Spezialgebinde, die auch sehr zerbrechliches Gut sicher an den Zielort bringen helfen.
  • Ebenso bietet die Logistikbranche zahlreiche passende Fahrzeuge an, mit denen sich nahezu jedes Frachtgut sicher bewegen lässt. Die gebräuchlichsten Transporter sind:
     
    – Offene Tieflader für den Transport von großen Einzelstücken
    – Offene Kipper für Schüttgut
    – Tankwagen für Flüssigkeiten
    – Pritsche-Plane Transporter für Stückgut, Gebinde aller Art und Einzelstücke
    – Geschlossene Kästen für Stückgut aller Art mit besonderem Schutzbedarf
    – Sondertransporter mit Spezialaufbauten

     
    Es ist daher wichtig, stets den geeigneten Transporter für das jeweilige Frachtgut zu wählen. Natürlich kann man Wasser auch in einen offenen Kipplaster transportieren – es ist nur die Frage, wie viel davon noch am Ziel ankommt. Ebenso könnte auch ein Möbelkoffer mit Sand gefüllt werden – wenn man den wüsste, wie man ihn sauber wieder heraus bekommt. Glücklicherweise stellen die heute verfügbaren Logistikabteilungen für jedes Transportgut der passenden Gebinde, Transporter und Ladungssicherung.

Ladungssicherung für jeden

Als Ladungssicherung werden heute folgende Hilfsmittel eingesetzt:

– Spanngurte
– Ketten
– Bolzen
– Netze und Planen
– Antirutschmatten
– Sperren

Die Mittel dienen dazu, die Fracht kraft- und Schlüssigkeit am Platz zu halten.

  • Antirutschmatten für LadungssicherungKraftschluss bedeutet, dass die Fracht durch eine aufgebrachte Kraft fixiert wird. Wird ein Langgut durch quer über die Ladefläche gespannte Spanngurte gesichert, hat man sowohl einen Kraftschluss als auch einen Formschluss. Der Kraftschluss wirkt bei dieser Form der Sicherung in die Längsrichtung: Die Anpresskraft der Spanngurte und die Reibkraft des Untergrunds – idealerweise verstärkt durch Antirutschmatten – verhindern, dass sich die Fracht nach hinten oder vorne bewegen kann. Die Sicherung zur Seite wird hingegen durch die physischen Barrieren der quer gespannten Spanngurte gewährleistet. Die Ladung muss, um seitlich von der Ladefläche zu fallen, die Spannbänder zuerst zerstören.
  • Spanngurte für LadungssicherungSpanngurte sind mit dem gebräuchlichsten Mittel zur Ladungssicherung. Es gibt sie ein einer enormen Bandbreite an Festigkeitsklassen. Die Auswahl reicht von leichten aber robusten Zurrgurten für einen Dachgepäckträger bis zu breiten und super stabilen Spanngurten für den Schwertransport. Maschinen und selbst großformatige Stahlrohre können heute sehr zuverlässig nur mit Spanngurten gesichert werden. Bei Ladungen, die ab einem Meter über die Ladefläche hinaus ragen, muss eine rote Warnfahne angebracht werden. Das verhindert, dass Autofahrer von hinten in das heraus ragende Langgut hinein fahren.
  • die Spannkette für LadungssicherungErst bei wirklich massiven Transportgütern ist die Spannkette immer noch dem Spanngurt überlegen.
    Im Handling sind sie zwar wesentlich schwieriger und umständlicher.
    Die Spannkette verspricht aber ein Maximum an Sicherheit.
  • verschraubten Ladung für LadungssicherungBei Spezialtransporten ist häufig eine direkte Verbindung des Frachtguts auf der Ladefläche notwendig. Dafür sind jedoch in der Regel Spezialkonstruktionen erforderlich. Der Transporter ist in diesen Fällen meist exklusiv für das Transportgut ausgelegt. Diese Lösungen findet man häufig im Maschinen- und Fahrzeugbau. Der Vorteil ist, dass mit einer fest verholzten und verschraubten Ladung nicht nur ein Maximum an Ladungssicherheit erreicht wird. Auch das Be- und Entladen geht mit dieser Lösung meist besonders schnell.
  • Netze für LadungssicherungNetze sind einfache aber wirkungsvolle Hilfsmittel um lose und leichte Ladung am Wegfliegen zu hindern. Sie werden häufig auf offene Kästen oder auf Schuttmulden installiert. Je feinkörniger die Ladung ist, desto engmaschiger muss das Netz ausgelegt sein. Den maximalen Schutz bieten hier die Planen. Außerdem können sie auch einen gewissen Witterungsschutz gewährleisten.
  • Sperren für LadungssicherungSperren sind auf Ladeflächen ein steckbare oder hochklappbare Barrieren. Sie verhindern ein Durchrutschen der Ladung und bieten zusätzliche Anschlagspunkte für Zurrgurte. Flexible Sperren maximieren den Nutzwert von Tiefladern, Pritschen oder geschlossenen Kastentransportern.

Immer auf den Schwerpunkt achten

auf den Schwerpunkt dei der Ladungssicherung achtenLadungssicherung fängt bereits beim Verteilen der Fracht auf der Ladefläche an. Die Fracht wird so verteilt, dass der Schwerpunkt möglichst mittig auf der Ladefläche des Transporters liegt.

Das ist bei einachsigen Transportanhängern besonders wichtig: Ist der Schwerpunkt zu weit hinten, hebt der Anhänger über die Kupplung das Heck des Zugfahrzeugs an. Wenn der Schwerpunkt aber zu weit nach vorne verlegt wird, drückt die Kupplung die Hinterachse hinunter und hebt die Vorderräder vom Zugfahrzeug an. Beide Achsbelastungen sind äußerst ungünstig und erschweren das Fahren erheblich. Ein Schleudern ist während der Fahrt praktisch unvermeidlich.

Wichtig ist auch: Einachsige Anhänger immer im angehängtem Zustand bei- und entladen. Die Anhängerkupplung mit dem Zugfahrzeug verhindern, dass der Hänger nach einer Seite kippt.

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Ohne Ladungssicherung geht auch

Stückgut ohne Ladungssicherung transportierenTatsächlich gibt es den Fall, in dem große Mengen Stückgut ganz ohne zusätzliche Ladungssicherung transportiert werden können. Wenn das Stückgut, beispielsweise palettierte Kartons mit Waren, passgenau in einen stabilen Laderaum geladen werden können, ist ein zusätzliches Verzurren meist nicht notwendig. Die Voraussetzung ist aber, dass die Fracht immer vollständig entladen wird. Sobald es zu Hohlräumen in der Ladung kommt, kann sie wieder verrutschen. Das macht wieder Maßnahmen zur Ladungssicherung notwendig.

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