Die Scheibenwaschdüsen sind ein Bestandteil der Scheibenwaschanlage. Sie dienen dazu, eine trockene, verschmutzte Scheibe mit Wasser und Reinigungsmittel zu benetzen. Je flächiger die Waschlösung dabei aufgetragen wird, desto effizienter ist der Reinigungsvorgang.
Die Scheibenwaschdüse wird automatisch ausgelöst, wenn die „Wisch-Wasch“ Funktion betätigt wird. In den allermeisten Fällen zieht man dazu den Scheibenwasch- oder Multifunktionhebel zu sich heran. Die Pumpe für das Scheibenwaschwasser fördert dann so lange Waschlösung auf die Scheibe, solange der Hebel betätigt wird. Gleichzeitig wischen die Scheibenwischer in normaler Geschwindigkeit hin und her. Wenn der Hebel los gelassen wird, stoppt die Pumpe den Fördervorgang. Die Scheibenwischer wischen aber noch ein paar mal nach, um die Scheibe wieder sauber und trocken zu bekommen.
Defekte an der Scheibenwaschanlage
Eine Scheibenwaschanlage kann einige Defekte aufweisen. Typische Fehler sind:
– Es kommt keine Waschlösung aus den Düsen – Das Wasser „tröpfelt“ nur aus den Düsen heraus und erreicht die Scheibe nicht – Der Wasserstrahl geht über die Scheibe hinweg oder seitlich vorbei |
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Diese Fehler an der Scheibenwaschanlage können in den meisten Fällen selbst behoben werden.
Kein Wischwasser aus den Waschdüsen
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Wenn kein Wischwasser aus den Waschdüsen kommt, kann dies drei Ursachen haben:
– Die Pumpe fördert nicht; |
Wenn die Pumpe nicht fördert kommt nicht nur kein Wasser aus der Düse. Der Motor der Pumpe läuft in diesem Fall ebenfalls nicht. Dies ist feststellbar, wenn man den Hebel für die Wisch-Wasch-Anlage betätigt und der Motor stumm bleibt. Um das festzustellen, stellt man am Besten das Auto ab, schaltet den Motor aus und dreht den Zündschlüssel nur auf „Zündstellung„. Dann öffnet man die Motorhaube und bittet einen Helfer darum, die Wisch-Wasch-Funktion zu betätigen.
So kann man auch bei hochwertigen, gut gedämmten Autos die Funktion vom Pumpmotor der Scheibenwaschanlage prüfen. Beim einfachen Testen während der Fahrt ist die Gefahr zu groß, dass das Pumpgeräusch aufgrund der zahlreichen anderen Geräusche einfach überhört wird.
Wenn die Haube schon geöffnet und ein Helfer zugegen ist, kann auch gleich die Zuleitung der Scheibenwaschanlage inspiziert werden. Die Waschdüsen sind mit einfachen Gummischläuchen verbunden. Sie können durch Vibrationen abgefallen sein. Bei älteren Fahrzeugen lässt die Elastizität vom Gummischlauch an der Stelle nach, an der er mit der Scheibenwaschdüse verbunden ist. Dies ist daran erkennbar, dass die Endstücke vom Schlauch geweitet sind. Die einfachste und schnellste Lösung ist in diesem Fall, die geweitete Stelle einfach abzuschneiden und den Schlauch wieder anzustecken. Ideal ist aber, den Schlauch auszutauschen.
Findet man aber Leckagen, ist Obacht angesagt! Es besteht dann eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Marder im Motorraum ausgetobt hat! Ein angeknabberter Schlauch der Waschanlage ist dafür ein eindeutiges Indiz.
Dann heisst es: Alle Kabel und Schläuche im Motorraum auf das Gründlichste inspizieren und weitere Bissspuren entdecken. Bleibt eine angeknabberte Wasser- oder Ölleitung unentdeckt, droht bald ein kapitaler Motorschaden!
Die häufigste Ursache für eine streikende Scheibenwaschanlage sind aber verstopfte Düsen. Hierfür gibt es drei Ursachen:
– Das Scheibenwischwasser ist eingefroren – Das Scheibenwischwasser ist verschmutzt – Die Waschdüsen wurden von außen verstopft |
Wenn das Scheibenwischwasser eingefroren ist, wurde vergessen es auf Winterbetrieb umzustellen. Hier hilft nur, durch eine warme Garage oder lange Autofahrt das Wasser wieder aufzutauen. Dann wird die Lösung vollständig abgepumpt und gegen wintertaugliches Scheibenwischwasser getauscht. Aber Vorsicht: Wenn der Behälter der Scheibenwaschanlage ganz gefüllt war, bevor er zugefroren ist, sollte er genauestes inspiziert werden. Wasser dehnt sich beim Einfrieren um 10% aus, so dass die Behälter leicht platzen können.
Verschmutztes Scheibenwischwasser ist ein recht seltener Schadensfall. Er tritt nur auf, wenn Fremdkörper in den Scheibenwasch-Behälter gelangen. Normalerweise ist das unmöglich, man sollte es aber nicht völlig ausschließen. Bei der Reparatur der Scheibenwaschanlage sollte daher ein Blick auf die Sauberkeit der Waschlösung geworfen werden. Finden sich Fremdkörper darin, sollte der Behälter gründlich gereinigt werden.
- Scheibenwaschdüsen verstopfen aber in der Regel von Außen. Ablaufendes Regenwasser sammelt Staub und Pollen entlang der Windschutzscheibe ein. Ein Teil davon kann sich in den Scheibenwaschdüsen verfangen und sie so allmählich zu setzen.
Scheibenwaschdüsen reinigen
Bis vor wenigen Jahren waren Scheibenwaschdüsen einfache Kugeln, in denen Löcher eingebohrt waren. Sie konnten einfach mit einer Nadel gereinigt und eingestellt werden. Heute werden in Neufahrzeugen verstärkt „Fächerdüsen“ und „Mikrostrahler“ eingesetzt. Sie erzeugen einen breiteren, feineren Sprühstrahl und benetzen so eine größere Fläche pro Pumpvorgang. Feinere Düsen tendieren aber schneller zum Zusetzen und sind nicht mehr ohne Weiteres sauber zu bekommen. Es gibt jedoch einen recht einfachen Trick dazu:
- Das beste Reinigungsmittel für die Spritzdüsen ist Druckluft. Um sie effizient zu reinigen, werden sie von hinten ausgeblasen. Dazu müssen die Spritzdüsen jedoch zuvor ausgebaut werden. Die Montage der Spritzdüsen ist bei den Herstellern höchst unterschiedlich gelöst.
- In den allermeisten Fällen ist jedoch kein oder nur geringes Werkzeug erforderlich. Meistens lässt sie sich einfach abziehen. Alternativ ist sie mit einer Kontermutter befestigt, die einfach abgeschraubt wird. Auch die Verbindung zum Anschlussschlauch ist sehr unterschiedlich.
- Früher war dazu meist einfach ein Gummischlauch im Einsatz, der direkt auf die Muffe der Spritzdüse gesteckt wurde. Heute befindet sich an dieser Stelle häufig ein Endstück mit Halteklammer. Beides lässt sich aber meist ebenso leicht und ohne Werkzeug lösen.
Hat man die Spritzdüse ausgebaut, kann man sie durchblasen.
- Dazu genügt beispielsweise das Reifendruck-Gerät an einer Tankstelle. Man presst die Anschlussmuffe einfach in die Düse vom Druckluftgerät hinein, bis der Stahlstift die Zuleitung aufsperrt.
- Dann löst man die Druckluft aus. Nach 3-4 Sekunden ist die Spritzdüse frei geblasen. Anschließend baut man die Scheibenwaschdüsen in umgekehrter Reihenfolge wieder ein. Insgesamt sollte die Prüfung und Überholung der Scheibenwaschanlage nicht mehr als 15 Minuten in Anspruch nehmen.
Scheibenwaschdüsen richtig einstellen
Die groben Kugeldüsen sind auch heute noch, vor allem bei preiswerteren Fahrzeugen, im Einsatz. Es gibt zwar spezielles „Waschdüsen-Einstellwerkzeug“. Im Grunde ist dies aber nicht notwendig. Ein feiner Bohrer, ein Feinmechaniker-Schraubenzieher oder ganz einfach, eine Sicherheitsnadel, erfüllt den gleichen Zweck.
Die Waschdüse wird so eingestellt, dass sie in den Sichtbereich des Fahrers spritzt. Stellt man sie zu hoch, geht viel Waschwasser über das Autodach verloren. Stellt man sie zu tief, erreicht nicht genug Wischwasser den Sichtbereich. Der Auftreffpunkt vom Waschwasser sollte deshalb mittig im oberen Drittel der Frontscheibe liegen. Seitlich werden die Waschdüsen symmetrisch eingestellt, so dass die gesamte Frontscheibe gleichmäßig benetzt wird.
Bei hochwertigen Fahrzeugen ist die Einstellung der Scheibenwaschanlage aber etwas komplizierter. Der breite und feine Strahl wird nicht mehr durch Kugeldüsen erzeugt, sondern durch echte High-Tech-Feindüsen. Sie haben seitlich eine Einstellschraube, die mit einem Torx-Schraubendreher verstellt werden kann.
Grenzen der Waschanlage
Die Wisch-Wasch-Anlage der Front- und Heckscheibe hat ihre technischen Grenzen. Sie dient vorwiegend dazu, eine leicht verschmutzte oder verstaubte Frontscheibe wieder klar zu bekommen. Grobe Matschklumpen, Vogelkot oder hart verklebte Insekten können mit ihr dagegen kaum bewältigt werden – im Gegenteil. Wird die Waschanlage überfordert, kann sie eher die ganze Scheibe so verschmieren, dass sie nicht mehr durchsichtig ist.
Während der Fahrt kann dies zu gefährlichen Situationen führen. Der Fahrer befindet sich dann quasi im „Blindflug„. Bei einer zu starken Verschmutzung ist daher die Fahrt zur nächsten Tankstelle angezeigt. Dort findet man einen Eimer mit Wasser und einem Scheibenabzieher, mit dem die Frontscheibe vollständig auch vom gröbsten Schmutz befreit werden kann.
Trick gegen das Quietschen
Auch die beste Scheibenwaschanlage kann an einem lästigen Problem scheitern: Das nervige Quietschen der Scheibenwischer. Das Quietschen entsteht, wenn die Scheibenwischer alt und spröde werden.
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Billige Scheibenwischer sind meist aus härterem Gummi gefertigt. Dieser tendiert ebenfalls eher zum Quietschen. Jedoch können auch hochwertige und neue Scheibenwischer dieses lästige Geräusch entwickeln. Dann befinden sich meist Fettrückstände auf den Wischblättern. Die Scheibenwaschanlage kann sie nur unvollständig reinigen.
Hier hilft nur, die Scheibenwischer einzeln mit einem sauberen Tuch und reichlich Scheibenreiniger abzuwischen. Dann sollte das Quietschen verschwunden sein.
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