Im Auto ist anhaltende Feuchtigkeit nicht nur besonders unangenehm. Wenn es muffig riecht, die Scheiben von innen ständig beschlagen sind und die Fußmatten durchnässt sind, kann das eine ernsthafte Warnsignal sein. Dieser Ratgeber soll Sie umfassend aufklären, was Sie in einem solchen Fall tun müssen.
Wie äußert sich Innenfeuchte im Auto?
Feuchte im Innenraum lässt sich
riechen, spüren und sehen. Wenn ein Auto in normaler Benutzung ist, dann ist ein muffiger Geruch ein erstes Anzeichen. Wenn er auch nach einer gründlichen Innenraumreinigung nicht verschwunden ist, sollte man genauer hinsehen.

Eine typische Stelle für sich ansammelnde Feuchtigkeit ist der Fußraum. Am besten drücken Sie ein Küchentuch fest mit der Hand auf den Teppich. Durchschlagende Feuchtigkeit wird so eindeutig und schnell festgestellt.
Weitere Symptome sind: beschlagene, ggf. vereiste Innenscheiben, Schimmelbildung im Innenraum, nasse Sitze
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Ursachen für Innenfeuchte
Die meiste Innenfeuchte wird durch die normale Benutzung herein getragen. An den Schuhen anhaftender Schnee ist die häufigste Ursache dafür, dass es im Innenraum etwas feucht werden kann. Dies ist in der Regel kein Problem und gibt sich während der Fahrt wieder. Die Klimaanlage des Autos ist ein sehr guter Raum-Entfeuchter und kann auch im Winter dazu verwendet werden. Wenn aber ein echtes Wasserproblem im Auto festgestellt wird, sollten Sie genauer hinsehen.
Ein feuchter Innenraum kann auf vielen Arten entstehen. Ihnen gemeinsam ist die Tatsache, dass unerwünschtes Wasser eindringt. Doch Wasser ist bei einem Auto nicht gleich Wasser. Darum ist die erste Maßnahme, bei einem Auto genau festzustellen, wo die Feuchtigkeit eindringt. Wasser kann auf drei Arten in den Innenraum eindringen:
1. Regenwasser: Eindringendes Regenwasser hat in der Regel eine Undichtigkeit am Sonnendach als Ursache. Ein typisches Anzeichen ist ein nassfeuchter Sitz. Häufig tropft dem Fahrer auch während der Fahrt der eine oder andere Tropfen auf den Kopf. Das ist nicht nur sehr unangenehm, sondern kann auch zu einer gefährlichen Fahrsituation führen. Eine andere Ursache für eindringendes Regenwasser sind undichte Scheibenrahmen. Diese sind aber in diesem Fall meistens schon stark verrostet.Je nach Fahrzeugtyp kann auch eine verstopfte Ablaufleitung die Ursache für einlaufendes Wasser sein. Dieses Problem hatten beispielsweise die ersten Baureihen vom Fiat Panda und der Golf 5. Die Ablaufkanäle, durch die aufschlagendes Regenwasser abfließen sollte, konnten durch Laub und Schmutz verstopfen. Das Problem war mit einem freien Spülen der Kanäle wieder beseitigt. Wir empfehlen daher, bei Ihrem Fahrzeug auch nach dieser Möglichkeit zu recherchieren. |
2. Schlagwasser von unten: Wenn Schlagwasser an der Unterseite des Fahrzeugs durch das Bodenblech eindringt, kann das eine einfache und schnell zu behebende Ursache haben: Jedes Bodenblech hat unter dem Teppich einen Ablauf. Dies ist ein fest montierter Gummi, der eigentlich nur aus Produktionsgründen montiert ist. An diesem Gummi läuft die überschüssige Farbe aus der Karosserie heraus, wenn sie die Lackierstraße passiert hat. Dieser Gummi kann mit der Zeit verspröden, herausfallen oder durch Steinschlag beschädigt werden. Diese Löcher lassen sich leicht mit Silikon wieder verschließen. Ein Zuschweißen ist weniger empfohlen, da der Bodenlauf im Notfall auch sehr praktisch sein kann.Wesentlich problematischer ist es aber, wenn das Schlagwasser von unten durch ein Rostloch eindringt. In diesem Fall ist die Verkehrstüchtigkeit des Autos nicht mehr gegeben und muss schleunigst professionell instand gesetzt werden. Ein Rostfraß im Bodenblech ist in der Regel nur eine von vielen Schadstellen. |
3. Wasser von der Innenraum-Heizung: Ein durchfeuchteter Fußboden kann auch auf ein Leck in der Innenraum-Heizung hindeuten. Mit einem einfachen Test können Sie überprüfen, ob der Wärmetauscher beschädigt ist.Überprüfen Sie zunächst den Füllstand Ihres Kühlmittels. Der Wärmetauscher der Heizung ist an den normalen Kühlkreislauf angeschlossen. Falls er defekt ist, verliert der Motor an dieser Stelle Kühlmittel, das für seinen sicheren Betrieb aber dringend gebraucht wird. |
Schalten Sie danach die Heizung an und schalten Sie das Gebläse auf Belüftung der Windschutzscheibe. Wenn diese an den Luftdüsen beschlägt, ist mit großer Wahrscheinlichkeit der Wärmetauscher defekt. Falls der Fußboden bereits durchfeuchtet ist, nehmen Sie ein weißes, saugfähiges Tuch. Toilettenpapier, Küchen- oder Taschentücher sind dafür bestens geeignet. Saugen Sie etwas von der Feuchte in das Tuch und sehen sich die Farbe an. Ist es klar, handelt es sich wahrscheinlich um Schlagwasser von unten. Ist es aber in der Farbe des Kühlmittels, haben Sie die Ursache gefunden.
Hinweis: Ein Wärmetauscher ist ein sehr billiges Ersatzteil. Je nach Fahrzeug kostet er zwischen 15 und 50 Euro. Jedoch ist sein Einbau sehr aufwändig. In der Regel muss das gesamte Armaturenbrett, samt Lenkrad und Airbags, ausgebaut werden. Diese Arbeit ist technisch nicht sehr schwer, jedoch kann man als Laie ein Wochenende dafür einplanen.
Feuchtigkeit aus dem Auto bekommen
Wenn Sie die Ursache festgestellt und behoben haben, ist Ihr Auto gegen weiteres Eindringen von unerwünschtem Wasser wieder geschützt. Jetzt müssen Sie die vorhandene Feuchte entfernen, um das Auto wieder seinem vollen Komfort zurück zu geben.
Arbeiten Sie „von grob zu fein“. Gehen Sie gründlich vor, sonst kann sich Geruch und Schimmel im Auto festsetzen.
Wie man Feuchtigkeit im Auto entfernt |
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1. Prüfen der Textilien
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2. Restfeuchte entfernen
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Die restliche Feuchte können Sie mit Hilfe eines Trocknungsmittels entfernen. Dazu eignen sich stromlose Raumentfeuchter mit Silicagel. Diese kosten im Dreierset ca. 12-15 Euro. Falls Sie auch hier eine besonders preiswerte Methode bevorzugen, können Sie sich mit Salz oder Holzkohle helfen. Nehmen Sie eine leere Keksdose und perforieren Sie den Deckel mit einem Spitzhammer. Je mehr kleine Löcher Sie einschlagen, desto besser ist die Wirkung. Füllen Sie anschließend die Dose mit Holzkohle. Achten Sie darauf, dass Sie nur Stücke verwenden, die größer sind, als die Löcher. Kleben Sie die Dose ringsum mit Klebeband zu und stellen Sie sie unter den Beifahrersitz. Die trockene Holzkohle wird nun allmählich alle Feuchtigkeit aus dem Innenraum aufsaugen. Je mehr Innenraumtrockner Sie im Auto aufstellen, desto größer ist die Wirkung. Statt Holzkohle und einer Dose können Sie auch ein paar alte Socken nehmen, die Sie mit Katzenstreu oder Salz füllen.
Tipps für Schnellleser:
– im Herbst und Winter Zeitungen in den Fußraum legen
– Innenraum-Trockner mit Kohle, Katzenstreu oder Salz selbst machen
– defekte Wärmetauscher sofort reparieren
– Ablaufkanäle auf Verstopfung prüfen
– angefaulte Fußmatten oder Teppiche austauschen
Foto: nikhg, 290712, FotoDuets, Kzenon, FotoDuets, Photographee.eu, photosthai, Alexey Ryazanov, Monika Wisniewska/ shutterstock.com







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