Audioanlage ins Auto einbauen – Konzertsaal oder Techno-Tempel? So wird das Auto zum Audio-Paradies!

Audioanlage ins Auto einbauen - Konzertsaal oder Techno-Tempel? So wird das Auto zum Audio-Paradies!

In ein gutes Auto gehört eine ordentliche Audioanlage. Sich beim Fahren mit stimmiger Musik beschallen zu lassen ist ein Grundbedürfnis von den meisten Autofahrern. Was mit einfachen Radios und einem einzigen quäkenden Lautsprecher im Armaturenbrett begonnen hat, ist heute längst im High-End angekommen. Etliche im Innenraum verteilte Lautsprecher, hoch komfortable Ausgabegeräte und leistungsstarke Komponenten gehören heute zur Vollaustattung des Entertainmentpakets dazu.

Was die Audioanlage heute leisten muss

Die Zeiten, in denen ein Radio im Auto schon das Maß aller Dinge war, sind lange vorbei. Heute hat ein vollwertiges Entertainmentpaket nicht nur den Empfang von Funk und das Abspielen von wechselbaren Tonträgern im Programm. Besonders wichtig sind heute der Anschluss von Smartphones, Tablets, Navigationsgeräten und vielem mehr. Das Zweiknopf-Autoradio ist heute zu einer Multimedia-Zentrale gewachsen, die quasi alles können muss.

Serie oder Nachrüstung?

Die Komplexität der Aufgaben, die heute eine vollwertige Entertainment-Anlage im Auto leisten muss, macht Erweiterungen und Anpassungen nicht gerade einfach.

Die Hersteller bieten heute bereits ab Werk recht umfangreich ausgestattete Fahrzeuge an. Diese spiegeln jedoch immer nur den Stand der Technik vom Zeitpunkt der Montage wieder. Besonders im Fahrzeug-Entertainment Bereich machen die Spezialhersteller regelmäßig riesige Fortschritte, so dass für Enthusiasten der Serienzustand – und sei er noch so ausgefeilt – bald nicht mehr ausreichend ist.

Nicht unbedingt eine Wertsteigerung!

Audioanlage WertsteigerungDer Einbau einer hochwertigen Musikanlage trägt nicht unbedingt zur allgemeinen Wertsteigerung des Fahrzeugs bei.
Je nach Aufwand sind umfangreiche Umbauten am Fahrzeug notwendig. Diese müssen dem nachfolgenden Besitzer nicht notwendigerweise gefallen.
Grundsätzlich verkauft sich „Original“ immer besser als „verbastelt„. Darum sollten nach Möglichkeit nur Maßnahmen durchgeführt werden, die sich wieder zurück bauen lassen. Zersägte Seitenpaneele und Hutablagen, ausgeschäumte Reserveradmulden, durchbohrte Verkleidungen und hoffnungslos verbastelte Kabelbäume können den Wert eines Autos ins Bodenlose sinken lassen. Darum immer mit dem notwendigen Sachverstand arbeiten und sich notfalls Hilfe suchen!

Der klassische Audioanlage-Upgrade

klassische Audioanlage upgradenUm den Sound einer bestehenden Audioanlage zu verbessern, empfehlen sich drei Maßnahmen:

– Einbau verbesserter Lautsprecher
– Integration eines Verstärkers
– Einbau einer Subwoofer-Einheit
  • Einbau verbesserter LautsprecherDie serienmäßig eingebauten Lautsprecher sind bei Kleinwagen und normalen Mittelklasse-Fahrzeugen ausreichend, mehr aber auch nicht. Vor allem wenn die Fahrzeuge älter werden, beginnen die Lautsprecher häufig an zu kratzen und zu knattern.Glücklicherweise ist deren Austausch besonders einfach: Hier wird einfach die Abdeckung abgenommen, die vier Schrauben der alten Lautsprecher gelöst und der Stecker direkt am Lautsprecher abgezogen. Diese Kabel sind sehr wichtig!
  • Man spart sich viel Arbeit, wenn man hier entsprechend vorsichtig vorgeht. Die Lautsprecher von den Markenherstellern haben mit etwas Glück das gleiche Steckerdesign. Ansonsten ist das Anlöten der passenden Stecker auch kein Problem.
  • Gegebenenfalls muss die vorhandene Aussparung für die Türlautsprecher durch einen zusätzlichen Distanzring ausgestattet werden, falls Tiefe des Nachrüst-Lautsprechers größer ist als die vom alten Lautsprecher. Diese Ringe können im Zubehörhandel gekauft oder mit einer Stichsäge, MDF-Platten und einer Bohrmaschine selbst angefertigt werden.
  • Grundsätzlich gilt: Kein Upgrade der Türlautsprecher ohne Dämmung! Nur eine gut gedämmte Tür lässt den Schall in die Richtung strahlen, in welche er gehen soll.
  • Ungedämmte Türen mit hochwertigen Lautsprechern auszustatten bewirkt das genaue Gegenteil: Die Tür schwingt, scheppert und klappert fröhlich mit, was den Musikgenuss deutlich reduziert.
  • Integration eines VerstärkersDer Verstärker macht nicht einfach nur die Audio-Signale lauter. Er verbessert zudem die Klangfarbe und wertet das gesamte Audio-Erlebnis signifikant auf.Die modernen Audio-Verstärker sind nicht mehr ausschließlich die enorm schweren und großen Klötze, die nur im Kofferraum untergebracht werden konnten. Heute sind kompakte Geräte verfügbar, die platzsparend hinter dem Autoradio platziert werden können.
  • Einbau eines SubwoofersGegebenenfalls ist für den Einbau eines Subwoofers jedoch ein zusätzlicher Verstärker notwendig. Dieser lässt sich heute meistens gut diskret unter dem Fahrersitz unterbringen.
  • Der Subwoofer dient dazu, besonders tiefe Audio-Frequenzen wieder zu geben. Das sorgt nicht nur für das angenehme Kitzeln in der Magengrube bei satten Bass-Soli. Es dient auch für die Wiedergabe des gesamten Klangspektrums einer Audiodatei.
  • Die Nachrüstlösungen haben auch bei den Subwoofern heute enorme Fortschritte gemacht: Die riesigen und unhandlichen Röhren mit ihrem enormen Platzverbrauch sind Geschichte. Subwoofer von heute sind so kompakt und dynamisch, dass sie sich platzsparend und diskret im Kofferraum unter bringen lassen. Der Vorteil der niederfrequenten Basswellen ist, dass ihre Quelle relativ beliebig ist. Bass zählt zum sogenannten „Körperschall“, der ein gutes Durchdringungsverhalten hat. Darum ist der Kofferraum nach wie vor der beliebteste Platz für den Subwoofer.

Hierzu stehen drei Varianten offen:

– Subwoofer im separaten Gehäuse zur Montage an der vorderen Kofferraumwand
– Subwoofer zur Integration in der Reserveradmulde
– Subwoofer mit eigens konfektionierten GFK-Gehäusen zur Integration in vorhandene Hohlräume (z.B. an den Seitenwänden im Kofferraum)

Die Anfertigung von eigenen GFK-Gehäusen ist natürlich besonders aufwändig und bei Fremdvergabe sehr teuer.

Wenn die Zahl der Lautsprecher steigen soll

der Einbau von zusätzlichen HochtönernEine beliebte Möglichkeit, das Klangerlebnis zu steigern ist der Einbau von zusätzlichen Hochtönern. Deren hochfrequenten Signale müssen, anders als der Sound der Subwoofer, direkt auf den Fahrer gerichtet werden. Sie verlieren sonst schnell an Wirkung. Hier sind schwenkbare Pods ideal, die auf jeden Fahrer individuell ausgerichtet werden können. Dabei muss man aber bedenken, dass hierzu zusätzliche Löcher in die Seitenverkleidungen gebohrt werden müssen.

Der Saft muss fließen

Als Faustregel für den Einbau einer hochwertigen Musikanlage gilt: Jeder Verstärker bekommt seine eigene, abgesicherte Stromversorgung!

Reihenschaltungen sollten unbedingt vermieden werden. Hierzu bitte nur hochwertige Kupferkabel mit eigener Absicherung verwenden.

  • Einbau einer hochwertigen AudioanlageAb einer Verstärkerleistung von 1000 Watt sollte eine zusätzliche Batterie eingebaut werden. Die eigene Autobatterie ist nur für die Grundversorgung der elektronischen Komponenten zuständig. Wird diese überlastet, kann es zu Problemen führen.
  • Eine separate Batterie sorgt für einen konstanten Stromfluss. Für eine Audioanlage ist der Strom, welcher direkt von der Lichtmaschine kommt, weitestgehend unbrauchbar. Die Komponenten des Entertainment-Systems sind auf einen konstanten Gleichstrom angewiesen, sonst kommt es zu Störungen.
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  • Bei Anlagen unter 1000 Watt können zwischen geschaltete „Powercaps“ den konstanten Stromfluss sicherstellen. Das sind Leistungskondensatoren, die permanent eine gewisse Menge Strom zwischenspeichern und wieder abgeben. Für das Berechnen und Auslegen der Powercaps sind jedoch tiefgreifende elektrotechnische Kenntnisse notwendig, ohne die man sich nicht an diese Aufgabe machen sollte.

Welches Radio nehmen?

  • Audioanlage RadioNoch schneller als die Entwicklung der Verstärker und Lautsprecher ist die Fortschritt bei den Autoradios selbst. Sie werden permanent komfortabler, ausgefeilter und zudem auch billiger.
  • Die Radiohersteller stehen unter einem enormen Druck: Seit der Einführung der Smartphones sind schon etliche Hersteller von monofunktionalen Geräten quasi obsolet geworden; von Nachrüst-Navigationsgeräten, digitalen Kameras, MP3-Playern und vielen mehr ist heute kaum noch etwas übrig. Über den Autoradios drohen Smartphone und Tablet ebenfalls mit einem massiven Verdrängungswettbewerb. Doch bislang können die Hersteller von Autoradios mit ihrer großen Erfahrung punkten.
  • Austausch von AudioanlageDer Austausch von Serien-Radios gegen hochwertigere Nachrüst-Lösungen ist heute jedoch nicht mehr allzu einfach. Die serienmäßig installierten Radios sind heute nicht mehr im Standard-Kassettenschacht verbaut sondern großzügig im Armaturenbrett oder der Mittelkonsole verteilt. Hier das vorhandene System heraus zu reißen und gegen ein neues zu tauschen ist eine recht aufwändige Angelegenheit. Die notwendigen Blenden für die neuen Radios lassen sich aber in der Regel direkt beim Fahrzeughersteller bestellen.
  • Audioanlage DVD-PlayerDie einstmals so hippen CD- und DVD-Player in den Autoradios sind heute technisch eigentlich schon Schnee von gestern. USB-Schnittstellen und Bluetooth machen den Anschluss von beliebigen Datenträgern besonders einfach.
  • Audioanlage USBHinzu kommt, dass MP3 ebenfalls technisch nicht mehr notwendig ist. Bei USB-Sticks mit einem Terrabyte Fassungsvermögen besteht kein Grund mehr, auf dieses zu Tode kastrierte Audioformat zurück zu greifen. Das gute, alte WAV Format erlebt gerade seine Renaissance. So wird die Datei den Komponenten der hochwertigen Audioanlage auch erst richtig gerecht.
Audioanlage ins Auto einbauenAber Vorsicht: Ein USB Anschluss bedeutet nicht zwingend, dass auch jede externe Festplatte erkannt wird und die Audiodateien abgespielt werden können. Hier leisten sich die Hersteller immer noch merkwürdige Sonderwege. Es ist immer noch ein recht profundes Wissen erforderlich, um die gegenwärtigen Datenträger problemlos ans Autoradio anschließbar zu machen.
  • Bluetooth, ein komfortabler USB-Anschluss, eine Freisprecheinrichtung sollte das Mindeste sein, was das Nachrüst-Autoradio bieten sollte. Eine gute Beratung im Fachhandel kann hier über alle weiteren Möglichkeiten von heute gut aufklären.

Foto: Andreas Poertner, F8 studio, Dmitriy Bryndin, Jemastock, Ksander, Alefat, LezinAV, Ensuper, l i g h t p o e t, Aboltin, Mihancea Petru, Artur Synenko / shutterstock.com

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