Wenn nach zehn Jahren der Zahn der Zeit am heiß geliebten Auto nicht mehr zu übersehen ist, dann ist es Zeit für eine Autoaufbereitung von Außen. Da stellt sich schnell die Frage: Machen oder machen lassen? Hier können wir nur mit einem eindeutigen „Kommt drauf an“ beantworten. Es hängt davon ab, was mit der Aufbereitung erreicht werden soll. Verschaffen Sie sich in diesem kleinen Ratgeber einen Überblick über die Autoaufbereitung von Außen und welchen Effekt sie haben kann.
Mehr als nur Autowäsche
Eine Autoaufbereitung von Außen ist mehr als einmal durch die Waschstraße zu fahren. Sie schließt wesentlich mehr mit ein. Für eine kleine Auffrischung des Autos sollte man sich daher durchaus ein Wochenende reservieren. Diese Zeit wird man brauchen, um aus einem traurig-peinlichen Kandidat für den „Weg-mit-Schaden“ Verkauf wieder ein knackiges Schätzchen zu machen, das man gar nicht mehr her geben will.
Blinkleuchte ⇒ Große Auswahl & faire Preiseab nur 2,25 €Hier die passende finden! ⇒ |
Autoaufbereitung von Außen – Was ist das Ziel?
Diese Frage steht am Anfang von jeder Autoaufbereitung von Außen. Soll „nur“ das eigene Auto wieder so weit wie möglich aufgehübscht werden, um wieder Freude und Liebe zum eigenen Gefährt zu empfinden? Oder soll die Aufbereitung eine Wertsteigerung für einen Verkauf bewirken? Ist letzteres der Fall, kommt es auf den Zustand an, ob man sich wirklich selbst ans Projekt wagen sollte.
1. Behebbare optische Mängel am Fahrzeug
Eine professionelle optische Außen-Aufbereitung kann folgende Mängel an einem Auto beheben:
1. Allgemeinzustand: Vermooste Scheibengummis, verschmutzter Lack, Felgen und Kunststoffteile |
2. Lackschäden: Stumpfer Lack, leichte Kratzer, leichte und kleine Rostflecken |
3. Schäden an Anbauteilen: Stumpfe Scheinwerfer, gerissene Scheiben, spröde oder gebrochene Hecklichter, schief sitzende und verbeulte Stoßfänger |
4. Karosserieschäden: Hagelbeulen, Parkrempler, tiefe Rostnester |
2. Das Waschen bringt es an den Tag
Scheunenfunde oder Gebrauchtwagen, die lange auf dem Kiesplatz auf den neuen Käufer gewartet haben, setzen gerne eine dicke Staubschicht an. Diese muss komplett weg, sonst sieht man nicht was sonst noch auf einen wartet.
Die gute Nachricht ist: Da ohnehin eine spätere Politur ansteht, kann man hier mit groben Mitteln arbeiten.
Das bedeutet: Zuerst kommt der Hochdruckreiniger, dann die Spüllanze und schließlich der Scheuerschwamm, um wirklich allen hartnäckigen Dreck von der Karosserie herunter zu bekommen.
Anschließend wird das Auto gründlich abgetrocknet, damit man sich ein Bild vom Fahrzeug ohne Kalkflecken machen kann.
Die Felgen werden idealerweise abmontiert und einzeln in einem Wasserbottich gespült. Alufelgen sind „hart im Nehmen“ wenn es ums Reinigen geht. Hier kann auch ruhig mit der harten Bürste der Bremsstaub entfernt werden. Auch auf die Alufelge wartet noch eine Politur. Damit bekommt man auch leichte Kratzer wieder heraus.
Bei Kunststoff-Stoßfängern, Rückspiegeln und Schutzplanken sollte man zuerst alle Schäden beheben und dafür sorgen, dass sie wieder richtig sitzen. Bei Stoßfängern hilft hier häufig nur die komplette Demontage. Dann erst sieht man, ob das Bauteil noch zu retten ist. Falls nicht, sollte beim nächsten Entsorger ein Austauschteil besorgt werden.
Stoßfänger zu TOP Preisengünstig ab 17,78 €Jetzt im Shop bestellen! ⇒ |
In der Regel haben die Recycler die Stoßfänger und Rückspiegel in Hülle und Fülle verfügbar.
3. Polieren – aber richtig
Bevor wir ihnen sagen, wie man richtig poliert, sagen wir Ihnen, wie es garantiert falsch ist: Der Winkelschleifer hat am Lack nichts verloren! Wer mit einer „Viel hilft viel“ Mentalität dem Autolack zu Leibe rücken will, der wird garantiert einen schweren Schaden produzieren, der sich nur durch eine teure Nachlackierung ausbessern lässt.
Als Anfänger bei der Autopolitur genügen die Hände, um schon ordentliche Ergebnisse erzielen zu können. Man braucht:
– Baumwolllappen
– Silikonreiniger
– Bei sehr stumpfen Lack: 400er Politur
– Bei mittelmäßigem Lack: 2500er Politur
– Zum Finishen: 3500er Politur
Wer unbedingt maschinell nachhelfen will, der sollte sich eine professionelle Poliermaschine ausleihen.
Aber Vorsicht: Eine Poliermaschine ist nur für gerade, große Flächen geeignet. Solange die Motorhaube, die Seitenfläche oder das Dach poliert werden soll, ist eine Maschine verwendbar. Kotflügel, Radläufe und alles, was Sicken und Kanten hat poliert man grundsätzlich von Hand. Die Gefahr ist sonst enorm groß, dass man sich den Lack bis auf die Grundierung herunter poliert! |
Wenn das Auto frisch gewaschen und getrocknet ist, wird es zunächst mit dem Silikonreiniger final gesäubert. Damit werden Fettspuren und kleinste Staubteilchen aufgenommen. Diese können sonst beim Polieren wieder für neue Kratzer sorgen.
Nun wird in der Reihenfolge 400 – 2500 – 3500 das ganze Auto von Hand poliert. Man wird staunen, wie schnell man zu atemberaubenden Ergebnissen kommt.
Ganz wichtig: Nach dem Polieren muss der Lack sofort versiegelt werden. Sonst genügt ein einziger Regenguss und die ganze Arbeit war umsonst. Polierter Lack ist extrem empfindlich, darum das Auto sofort nach der finalen Politur nochmal mit Silikonreiniger (kein Wasser!) säubern und anschließend umgehend wachsen! |
Kunststoffe fit machen
Unlackierte Stoßfänger oder Kühlergrills werden durch eine intensive Behandlung mit Kunststoff-Reiniger wieder wie neu. Dieser Reiniger dringt tief in die Oberfläche ein und löst den Kunststoff ganz leicht an. So wird aus dem stumpfen Grau wieder ein sattes Tiefschwarz – und der optische Effekt stellt sich sofort ein.
Scheinwerfer polieren
Hier stellt sich immer wieder die Frage: Ist das Aufpolieren von stumpfen Scheinwerfer-Abdeckungen überhaupt legal?
Hier scheiden sich die Geister. Aber ganz ehrlich: Die paar Mikrometer Kunststoff, die beim Polieren der Abdeckungen abgetragen werden, fallen Sicherheitstechnisch kaum ins Gewicht.
Dafür hat man nicht nur wieder eine schöne, saubere Front am Auto – man hat auch wieder die volle Lichtleistung auf der Straße. So kann man durchaus das Polieren von Scheinwerfern als Sicherheitsrelevante Maßnahme ansehen.
Heckleuchten und Blinker sind üblicherweise so preiswert, dass sich ein Aufbereiten hier nicht lohnt. Sie sind meist nur mit wenigen Schrauben befestigt, so dass sie schnell getauscht sind. Am fertig aufpolierten Fahrzeug ist eine frische Hecklicht-Batterie für eine nachhaltige Wirkung häufig das Pünktchen auf dem i.
Autoaufbereitung von Außen
– Jetzt nur noch für Mutige oder Profis
Wenn tiefer Rost an den Radläufen nagt, nützt auch die beste Politur nichts – das Auto ist verschandelt und praktisch unverkäuflich. Solange das Blech noch nicht durch gerostet ist, kann man mit Spachteln wieder einen Schritt zur einwandfreien Optik näher kommen. Jedoch bedeutet Spachteln immer, dass anschließend lackiert werden muss. Das sollte man sich zutrauen, sonst bleibt der Weg zum Lackierer unvermeidlich.
Beim Spachteln gilt es aber zu bedenken, dass es nur eine „zeitwertgerechte Reparatur“ darstellt. Gespachtelte Stellen neigen dazu, binnen weniger Monate wieder Rost anzusetzen. Will man den Rost dauerhaft beseitigen, ist ein kompletter Austausch des betroffenen Bauteils unvermeidlich.
Vorsicht auch bei Rostnestern an Holmen und Schwellern. Diese hohlen, röhrenförmigen Bauteile rosten von innen nach außen. Eine äußerliche Spachtel-Behandlung bringt daher nicht viel und täuscht über den Sicherheitszustand des Autos.
Tipp:
Übungsobjekt besorgen, bevor das eigene Auto dran kommt!
Die Kleinanzeigen sind voll von Autos für extrem wenig Geld. Tatsächlich kann man schon für 30 – 50 Euro ein echtes, vollständiges Auto erwerben. An diesem Objekt lässt sich nun nach Herzenslust alles ausprobieren, was zum Aufbereitungs-Handwerk dazu gehört. Es ist ratsamer, die Anfängerfehler an einem Billigauto zu machen, als sich das eigene Fahrzeug damit zu verderben.
Vielleicht doch den Profi ran lassen?
Auch der motivierteste Laie wird mit seinen ersten zehn Aufbereitungs-Versuchen noch lange nicht das Niveau erreichen, das ein professioneller Aufbereitungsbetrieb anbieten kann.
Wenn das Auto also verkauft werden soll, ist eine professionellen Behandlung spätestens bei höher wertigeren Fahrzeugen die bessere Empfehlung. Mit einem professionell aufpoliertem, flecken- und kratzerfreien Auto hat man mit Sicherheit eine Wertsteigerung erreicht, welche diese Investition wieder ausgleicht.
Die einzige Gefahr, die man dann noch hat ist, dass man sich wieder so sehr in sein eigenes Auto verliebt, dass man es nicht mehr her geben möchte.☺
Foto: janon kas, Krasula, Memory Stockphoto, KITTI_PHIT, PrimaStockPhoto, Kwangmoozaa, IVL, SARIN KUNTHONG, Adam J, Aleksandr Kondratov / shutterstock.com