Ein Tempomat ist ein nützliches Feature, um die Geschwindigkeit bei längeren Fahrten bequemer halten zu können. Es gibt zwar auch für Fahrzeuge mit manuellem Schaltgetriebe die Möglichkeit sie mit einem Tempomat auszurüsten. Seine volle Leistungsfähigkeit kann dieses Modul jedoch optimal bei Fahrzeugen mit Automatik Getriebe entfalten. Bei modernen Fahrzeugen ist die Option für den Einbau eines Tempomats in der Regel bereits vorhanden. Wenn die Ausstattungsliste den Einbau eines Tempomaten anbietet, kann er auch nachgerüstet werden.
Entspanntes Fahren mit dem Tempomat
Das Nachrüsten von einem Tempomat ist kein Projekt für Anfänger!
Es ist sehr viel Konzentration und Können erforderlich. Vor allem der Umgang mit dem Umbau einer Verkabelung muss beherrscht werden, sonst drohen schwere Schäden am Fahrzeug. Wenn die Arbeitsschritte wie Abisolieren und Stecker anbringen an Datenkabeln nicht bekannt sind, sollte man diese vorher üben. Dazu dient ein Kabelbaum aus einem Schrottfahrzeug gut. Die Werkzeuge und die Kabelschuhe sind sehr billig, darum sollten die notwendigen Handgriffe so lange trainiert werden, bis das neu Verdrahten am eigenen Fahrzeug kein Problem mehr ist.
Ist das Auto geeignet?
Drei Faktoren entscheiden darüber, ob der Versuch einer Nachrüstung eines Autos mit einem Tempomat sinnvoll ist:
1. Es handelt sich um ein Auto mit Automatik-Getriebe 2. Das Auto hat ein elektronisches Gaspedal 3. Es wird für das Auto ein Tempomat zum Nachrüsten angeboten. |
Ist einer dieser drei Faktoren nicht gegeben, ist der Einbau eines Tempomats zwar nicht unmöglich. Es erschwert die Arbeit jedoch so sehr, dass sich das Projekt im Grunde nicht lohnt. Bei einem Schaltgetriebe kann der Tempomat nicht optimal arbeiten. Ein mechanisches Gaspedal muss für den Tempomat mit Stellmotoren ausgestattet werden. Schließlich ist das Selbstentwickeln eines Tempomats letzten Endes weder zulässig noch ohne entsprechendes Studium durchführbar.
Varianten der Nachrüst-Lösungen
Wie aufwändig das Nachrüsten eines Autos mit einem Tempomats ist, hängt stark von dem Fahrzeugtyp und dem Alter ab. Junge Fahrzeuge lassen sich wesentlich leichter mit der GRA (Geschwindigkeitsregelanlage) nachrüsten als ältere Fahrzeuge. Bei modernen Fahrzeugen genügt meist der Austausch des Multifunktionshebels und das Anlernen der GRA an das Steuergerät, um in den Genuss dieses Features zu gelangen. Bei älteren Fahrzeugen kann dagegen ein aufwändiges Umbauen des Kabelbaums und das Nachrüsten weiterer elektronischer Module notwendig werden.
Kosten für den professionellen Einbau
Die Kosten hängen ebenfalls stark vom Umfang und Aufwand der Nachrüstlösungen ab. Bei einem Golf 6 wird für das Nachrüsten nur ein neuer Lenkstockhebel benötigt. Dieser kostet im Zubehörhandel ca. 60-80 Euro. Bei höherwertigeren Fahrzeugen kann der Nachrüst-Multifunktionshebel mit Tempomat bis zu 180 Euro kosten. Die Fachwerkstatt veranschlagt für diese einfachen Lösungen ca. 100 Euro für den Einbau. Ein aufwändiges Umbauen mit Neuverdrahtung und zusätzlichen Modulen kostet dagegen bis zu 600 Euro nur für die Arbeitskosten.
Reihenfolge der Arbeiten für eine Tempomat Nachrüstung
Die Reihenfolge der Arbeiten für die Nachrüstung des Tempomats sind immer recht gleich.
1. Aktivieren des Tempomats im SteuergerätBei manchen Nachrüstlösungen wird der GRA bereits vor dem Einbau im Steuergerät aktiviert, bei anderen erst nach dem erfolgreichen Einbau. Wie vorzugehen ist, steht in der Einbauanleitung vom Nachrüstteil. |
2. Airbag ausbauenUm einen Airbag auszubauen, muss vorher die Batterie abgeklemmt und ca. 15 Minuten gewartet werden. Erst nach dieser Zeit hat sich die Spannung aus allen Kondensatoren so weit abgebaut, dass der Airbag gefahrlos ausgebaut werden kann. Es empfiehlt sich bei allen Arbeiten im Innenraum mit Cliplösern aus Kunststoff zu arbeiten. Kratzer in den Verkleidungen können so zuverlässig vermieden werden. |
3. Lenkrad und Lenkstockschalter abnehmenUm den neuen Lenkstockschalter einzubauen, muss der alte erst entfernt werden. Dies macht in der Regel ein umfangreiches Entfernen der Verkleidungen notwendig. Auch hier: Vorsichtig arbeiten und Kratzer vermeiden. Sonst trübt man sich den Erfolg für dieses Projekt nur unnötig ein. |
4. Nachrüstmodule einbauenJe nach Umfang des Nachrüstkits müssen am Kabelbaum des Fahrzeugs Anpassungen vorgenommen werden. Dies kann recht aufwändig sein. Vor allem muss der Umgang mit Abisolierzangen, Crimpzangen, Kabeln und Steckern beherrscht werden. Hier hilft nur äußerste Präzision und Können, sonst baut man sich unweigerlich einen Fehler in das Bordnetz ein. |
5. Alles wieder an seinen PlatzDas Auto wird wieder vollständig zusammen gebaut, bevor die Batterie wieder angeklemmt wird. Je nach Typ, muss jetzt noch das Steuergerät auf das neue Modul angelernt werden. |
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Achtung Airbag
Zum Nachrüsten eines Tempomats ist das Stillsetzen und Ausbauen des Airbags am Lenkrad erforderlich. Ein Hantieren mit dem Airbag ohne die erforderliche Sachkenntnis kann zu lebensgefährlichen Situationen führen! Darum unbedingt alle erforderlichen Schritte für den sicheren Aus- und Einbau eines Lenkrad Airbags einhalten!
Haftungsaussschluss
Die hier beschriebenen Vorgänge sind keine Einbauanleitung sondern eine allgemeine Beschreibung. Sie eignen sich nicht zur Nachahmung, sondern sollen dem Leser lediglich den Umfang der Arbeiten erläutern. Wir garantieren weder für die Vollständigkeit noch für die Richtigkeit aller beschriebenen Schritte. Wir übernehmen keine Haftung für Schäden, die sich aus dem Versuch der Nachahmung der hier beschriebenen Schritte entstanden sind. Das Nachrüsten eines Fahrzeugs mit einem Tempomat ist ausschließlich zertifizierten Fachkräften der KFZ-Mechatronik vorbehalten.
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